Hufabszess - Hufgeschwür beim Pferd

Hufabszess beim Pferd – Ursachen, Symptome und natürliche Heilung

Ein Hufabszess – umgangssprachlich oft als Hufgeschwür bezeichnet – ist eine lokalisierte eitrige Entzündung der Huflederhaut. Dabei kommt es zu einer schmerzhaften Ansammlung von Eiter zwischen dem lebenden Gewebe (Huflederhaut) und dem umgebenden Hufhorn. Der entstehende Druck im Huf führt zu plötzlicher, starker Lahmheit, die manchmal so gravierend ist, dass das Pferd den betroffenen Huf kaum noch aufsetzen kann. ???? Was ist ein Hufabszess?

Der Hufabszess ist eine Abwehrreaktion des Körpers: abgestorbenes Gewebe wird vom Organismus als Fremdkörper erkannt und durch eine gezielte Entzündung nach außen befördert. Dabei bildet sich Eiter, der sich seinen Weg durch die Hufkapsel bahnt – meist über den Kronrand, die Sohle, den Strahlbereich oder die Ballen. Diese Erkrankung zählt zu den häufigsten Ursachen für akute Lahmheit beim Pferd, wird aber oft missverstanden oder unnötig aggressiv behandelt.

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Ursachen für Hufabszesse: Was passiert im Innern des Hufs?
Bei der Umstellung von beschlagenen auf barhuf gehende Pferde kommt es besonders häufig zu Hufabszessen – was jedoch kein Hinweis auf ein Versagen der Barhufhaltung ist. Im Gegenteil:

  • Durch langjährigen Beschlag oder unphysiologische Hufbearbeitung können bestimmte Lederhautbereiche oder Hufknorpelregionen abgequetscht worden sein.
  • Diese minderdurchbluteten Zonen sterben ab, weil der Druck nicht entweichen kann.
  • Wird die Hufsituation verbessert, z. B. durch natürliche Hufbearbeitung, kommt es zur Wiederdurchblutung.
  • Der Körper beginnt, das tote Gewebe abzugrenzen und als Eiter nach außen zu befördern, da es nicht durch die Blutbahn abgebaut werden kann.
  • ➡️ Dieser Prozess ist ein natürlicher Reinigungsvorgang, kein Fehler – und ein Zeichen für Regeneration und Aktivierung des Stoffwechsels im Huf.

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    Typische Stellen für Hufgeschwüre Ein Hufgeschwür kann überall in der Hufkapsel entstehen, tritt jedoch besonders häufig auf in:

  • den Trachten
  • der Nähe der Strahlspitze
  • dem Ballenbereich
  • an alten Nagellöchern oder Aufzügen (nach Eisenbeschlag)
  • unter eingedrückten Eckstreben
  • bei Zwanghufen, die sich langsam öffnen
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    Symptome: So erkennst du einen Hufabszess

  • Plötzliche, starke Lahmheit, manchmal tritt das Pferd gar nicht mehr auf
  • Heißer Huf, verstärkte Pulsation der Zehenarterie
  • Schmerzempfindlichkeit bei Druck mit der Hufzange
  • Spontaner Eiteraustritt – meist am Kronrand oder durch die Sohle
  • Häufig auch begleitend: Schwellung im Bereich der Fessel
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    Vorsicht beim Öffnen – Naturheilverlauf bevorzugen!
    Ein häufiger Fehler ist das zu frühe Öffnen des Hufabszesses mit Messer oder Pinzette. Wird der Hufmechanismus gestört oder wird in unreife Prozesse eingegriffen, kann es zur Verkapselung kommen – der Abszess bleibt im Innern „eingesperrt“ und bricht später erneut aus.
    ➡️ Wird der Abszess hingegen vom Körper selbst zur Reife gebracht und öffnet sich auf natürlichem Wege, ist bereits eine neue Schutzschicht aus Hornsubstanz gebildet. In diesen Fällen ist keine besondere Hygiene oder Desinfektion erforderlich, da die Selbstheilung vollständig vorbereitet wurde. ________________________________________

    Unterstützende Maßnahmen – sanft und wirkungsvoll

  • Warme Leinsamenumschläge zur Förderung der Durchblutung und Aufweichung der Hornkapsel
  • Badeschuhe (z. B. Davis Boot) mit warmem Wasser und einem Schuss Apfelessig
  • Tägliche Hufbäder (nach dem Aufbrechen) über mehrere Tage hinweg
  • Pferd auf trockener, sauberer Unterlage halten
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    Wie lange dauert ein Hufabszess?
    Die Heilungsdauer beträgt meist 7 bis 10 Tage, abhängig davon, ob der Abszess von selbst aufbrechen kann. Nach dem Eiteraustritt ist der Druck weg – das Pferd läuft deutlich besser oder sogar lahmfrei.

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    Fazit: Gut durchblutete Barhufe heilen schnell

    Ein funktionaler, gut durchbluteter Naturhuf ist zur Selbstregulation und Entgiftung fähig. Die Bildung eines Hufabszesses bei Pferden mit Barhufhaltung ist kein Versagen, sondern ein Zeichen für aktive Heilung und ein gesunder Stoffwechsel im Huf.

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