Hufabszess beim Pferd – Ursachen, Symptome und natürliche Heilung
Ein Hufabszess – umgangssprachlich oft als Hufgeschwür bezeichnet – ist eine lokalisierte eitrige Entzündung der Huflederhaut. Dabei kommt es zu einer schmerzhaften Ansammlung von Eiter zwischen dem lebenden Gewebe (Huflederhaut) und dem umgebenden Hufhorn. Der entstehende Druck im Huf führt zu plötzlicher, starker Lahmheit, die manchmal so gravierend ist, dass das Pferd den betroffenen Huf kaum noch aufsetzen kann. Was ist ein Hufabszess?
Der Hufabszess ist eine Abwehrreaktion des Körpers: abgestorbenes Gewebe wird vom Organismus als Fremdkörper erkannt und durch eine gezielte Entzündung nach außen befördert. Dabei bildet sich Eiter, der sich seinen Weg durch die Hufkapsel bahnt – meist über den Kronrand, die Sohle, den Strahlbereich oder die Ballen. Diese Erkrankung zählt zu den häufigsten Ursachen für akute Lahmheit beim Pferd, wird aber oft missverstanden oder unnötig aggressiv behandelt.
Bei der Umstellung von beschlagenen auf barhuf gehende Pferde kommt es besonders häufig zu Hufabszessen – was jedoch kein Hinweis auf ein Versagen der Barhufhaltung ist. Im Gegenteil:
Ein Hufgeschwür kann überall in der Hufkapsel entstehen, tritt jedoch besonders häufig auf in:
Ein häufiger Fehler ist das zu frühe Öffnen des Hufabszesses mit Messer oder Pinzette. Wird der Hufmechanismus gestört oder wird in unreife Prozesse eingegriffen, kann es zur Verkapselung kommen – der Abszess bleibt im Innern „eingesperrt“ und bricht später erneut aus.
Wird der Abszess hingegen vom Körper selbst zur Reife gebracht und öffnet sich auf natürlichem Wege, ist bereits eine neue Schutzschicht aus Hornsubstanz gebildet. In diesen Fällen ist keine besondere Hygiene oder Desinfektion erforderlich, da die Selbstheilung vollständig vorbereitet wurde.
Die Heilungsdauer beträgt meist 7 bis 10 Tage, abhängig davon, ob der Abszess von selbst aufbrechen kann. Nach dem Eiteraustritt ist der Druck weg – das Pferd läuft deutlich besser oder sogar lahmfrei.
Ein funktionaler, gut durchbluteter Naturhuf ist zur Selbstregulation und Entgiftung fähig. Die Bildung eines Hufabszesses bei Pferden mit Barhufhaltung ist kein Versagen, sondern ein Zeichen für aktive Heilung und ein gesunder Stoffwechsel im Huf.
Holen Sie sich auch in scheinbar aussichtslosen Fällen, wie z.B. Hufbeindurchbruch, akuter Hufrehe oder Hufrollendiagnosen eine zweite Meinung ein. Die Hufanalyse erfolgt nach Zusendung bestimmter Fotos und, falls vorhanden, Röntgenbilder.
In diesem Verzeichnis finden Sie eine Übersicht aktiver Hufheilpraktiker, die ihre Ausbildung nach den Standards des E.I.P.P. erfolgreich abgeschlossen haben. Finden Sie schnell und unkompliziert qualifizierte Ansprechpartner für Hufgesundheit und Hufpflege in Ihrer Region.
Sie möchten mehr über unsere Arbeit erfahren oder haben eine konkrete Frage? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne für Auskünfte rund um unsere Leistungen, Veranstaltungen oder Informationen zum Thema Hufheilpraktiker nach E.I.P.P. zur Verfügung.